Richtig Lüften - die besten Tipps
Inhalt dieses Artikels:
1. Die Wohnung richtig lüften
2. Richtig lüften: Die Luftfeuchtigkeit in Räumen gering halten
3. Richtig lüften im Winter
4. Den Keller richtig lüften
5. Hilfsmittel zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Räumen
Dass regelmäßiges Lüften wichtig ist, wissen die meisten Menschen.
Richtiges Lüften hilft, ein gesundes Raumklima zu schaffen. Alte, verbrauchte Luft wird dabei durch frische ausgetauscht. Auch der Bildung von gesundheitsgefährdenden Schimmelpilzen wird durch Lüften vorgebeugt. Wer lüftet, sollte jedoch darauf achten, nicht übermäßig viel Heizenergie zu verschwenden.
Wie man richtig lüftet, erklären wir kurz und knapp in diesem Artikel.
Die Wohnung richtig lüften
Für eine gesunde Umgebung in den eigenen vier Wänden ist regelmäßiges Lüften wichtig. Generell gilt: Stoßlüften ist sinnvoller als Fenster auf Kipp zu stellen oder Fenster über einen längeren Zeitraum hinweg offenstehen zu lassen. Gerade in der kalten Jahreszeit geht dabei unnötig viel Energie verloren. Besonders schnell tauscht sich die Luft aus, wenn gegenüberliegende Fenster geöffnet sind.
Je nach Jahreszeit dauert der Luftaustausch bei geöffneten Fenstern unterschiedlich lange. Je größer der Temperaturunterschied zwischen der Luft innen und außen ist, desto schneller geht es. Im Winter reicht kurzes Stoßlüften von fünf Minuten, während im Sommer etwas längeres Lüften von bis zu einer halben Stunde erforderlich sein kann. Sie sollten mindestens zwei-, besser dreimal am Tag lüften.
Expertentipp: Richtig lüften in Neubauten
In neuen Häusern kann eine hohe Luftfeuchtigkeit ein besonders großes Problem darstellen. Das ist besonders bei Neubauten, die in Massivbauweise errichtet worden sind, oft der Fall – Häuser in Leichtbauweise sind in der Regel weniger stark betroffen. Die Wände sind, unter anderem durch Putz und Estrich, noch feucht. Stellen Sie in solchen Fällen sicher, dass die hohe Luftfeuchtigkeit nach außen entweichen können. In Neubauten sollte noch häufiger gelüftet werden als in älteren Bauten. Meist dauert es bis zu zwei Jahre, bis sich das Level der Luftfeuchtigkeit in einem Neubau normalisiert hat.
Richtig lüften: Die Luftfeuchtigkeit in Räumen gering halten
Wie einzelne Räume in der Wohnung oder dem Haus optimal gelüftet werden, hängt von ihrer Nutzung ab. Entscheidend ist, wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist.
Penetrante Gerüche, die sich stark auf die Raumluft auswirken, sollten möglichst sofort und in dem Raum bei geöffnetem Fenster und geschlossener Tür abziehen können. Andernfalls setzen sie sich leicht in der ganzen Wohnung fest.
Besonders feucht wird es in Küche und Bad, wenn gekocht oder geduscht wird. Die dabei entstehende Feuchtigkeit sollte durch ein weit geöffnetes Fenster möglichst unmittelbar entweichen können. Falls es kein Fenster gibt, kann der Raum durch eine offene Tür, eine Lüftung oder durch das Beseitigen von Feuchtigkeit mit einem Abzieher an den Duschwänden getrocknet werden. In Räumen mit Fenstern sollte die Tür beim Lüften geschlossen gehalten werden, weil sich die feuchte Luft ansonsten in den übrigen Wohnräumen verteilt.
Ebenfalls für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgt das Trocknen von Wäsche in der Wohnung. Wenn möglich, sollte Wäsche deshalb nicht in Wohnräumen getrocknet werden. Wer keine andere Möglichkeit hat, sollte gezielt stoßlüften, damit die zusätzliche Feuchtigkeit entweichen kann.
Ein Schlafzimmerfenster, das nachts gekippt ist, ist oft sinnvoll. So findet ein steter Austausch der Luftmassen statt. Auch die Schlafqualität kann durch die frische Luft erhöht werden. Tagsüber braucht das Zimmer dann nicht mehr gelüftet werden. Wer das Fenster nachts zu lässt, sollte morgens stoßlüften.
Auch die Temperatur der Räume spielt eine Rolle, wenn es um die Vermeidung von Schimmelpilzbildung geht. Gerade im Winter ist es risikoreich, Heizkosten sparen zu wollen. Schimmel hat in ausgekühlten Räumen leichtes Spiel, die Feuchtigkeit schlägt sich leichter an den Wänden nieder. Um Schimmel zu verhindern, sollten alle Räume ähnlich temperiert sein.
Hier eine kleine Orientierungshilfe, welche Temperatur und welche Luftfeuchtigkeit in welchem Zimmer die beste ist:
Richtig lüften im Winter
Gerade, wenn es draußen kalt ist, mag ein gekipptes Fenster angenehmer sein als ein weit geöffnetes. Für einen gründlichen Luftaustausch sind gekippte Fenster jedoch nur bedingt geeignet. Sie sind auch in Hinblick auf den Energieverbrauch problematisch, besonders, wenn gleichzeitig geheizt wird. Außerdem kühlen die Flächen rund um das Fenster aus, was Schimmelbildung bedingen kann. Falls ein Fenster über einen längeren Zeitraum gekippt ist, sollte die Heizung heruntergestellt werden, um Energieverlust zu vermeiden.
Den Keller richtig lüften
Kellerräume sind sehr anfällig für die Entstehung von Schimmelpilzen. Das richtige Lüftungsverhalten ist deshalb entscheidend. Da im Keller insbesondere im Sommer häufig wesentlich niedrigere Temperaturen herrschen als draußen, ist es kontraproduktiv, Kellerräume tagsüber zu lüften. Wenn warme Luft in den Keller eindringt, kann der Temperaturunterschied zur Bildung von Schimmelpilzen führen. Schimmel im Keller erkennt man zum Beispiel an einem muffigen Geruch. Besser ist es, früh morgens oder am Abend stoßzulüften. Im Winter kann auch tagsüber gelüftet werden.
Hilfsmittel zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Räumen
In manchen Fällen ist es schwierig, die eigenen Räumlichkeiten ohne weitere Hilfsmittel ausreichend zu lüften. Das kann durch die Bauweise des Hauses, das Geschoss der Wohnung oder den baulichen Zustand bedingt sein.
Eine Option in solchen Fällen stellen Luftentfeuchter dar. Die Geräte senken die Luftfeuchtigkeit in dem Raum, in dem sie aufgestellt sind. Auch Außenluftdurchlässe (ALD) können hilfreich sein. Sie ermöglichen einen permanenten Luftaustausch. Die Möglichkeit eines Außenluftdurchlasses ergibt sich jedoch lediglich bei Neubauten oder aufwendigeren Sanierungen.
Zum Weiterlesen:
Umweltbundesamt: Richtig lüften, Schimmelbildung vermeiden
Süddeutsche Zeitung: Schimmelbildung im Winter