Zearalenon - Schimmelpilzgift
Zearalenon Schimmelgift auf Nutzpflanzen
Zearalenon wird von verschiedenen Schimmelpilzen der Gattung Fusarium gebildet. Besonders die Arten Fusarium graminearum und Fusarium culmorum befallen vermehrt Nutzpflanzen, wie Heu, Futtermittel und Getreidearten. Vor allem Mais, aber auch Weizen und Gerste gehören zu den Getreidearten, die am häufigsten von dem Schimmelpilzgift kontaminiert werden. Zearalenon kommt in der Regel immer zusammen mit Schimmelpilzgiften aus der Gruppe der Trichothecene, wie beispielsweise Deoxynivalenol, vor.
Zearalenon und die Folgen für die Gesundheit
Das Schimmelpilzgift kann diverse negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben. So werden Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen nach Einnahme von zu hohen Konzentrationen des Mykotoxins beobachtet. Vorübergehende Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel können auftreten.
Doch das Schimmelpilzgift kann auch langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben: Es steht im Verdacht kanzerogen – krebserregend – zu sein. Zudem können sich Nervenschäden durch Zittern, Krämpfe und Lähmungserscheinungen äußern. Eine Schädigung der Blutbildungsorgane, in erster Linie des Knochenmarks, der Haut und der Hoden kann ebenfalls durch eine Vergiftung mit Zearalenon nicht ausgeschlossen werden.
Zearalenon – Besonderheiten des Schimmelpilzgifts
☝ Bei Zearalenon handelt es sich um eine weiße, kristalline Substanz, die chemisch und vor allem thermisch äußerst stabil ist. So kann weder durch Lagerung noch durch Abkochen oder Backen die Konzentration des Schimmelpilzgiftes merklich reduziert werden. Zearalenon wirkt als Östrogen – als weibliches Sexualhormon. Die dauerhafte Zufuhr über kontaminierte Nahrung kann insbesondere beim Menschen zu einer Störung des weiblichen Zyklus, einer Vergrößerung des Uterus, Veränderungen an den Eierstöcken, Scheinschwangerschaften sowie zu Fehlgeburten und Sterilität führen.
❗ Dieser Schimmel ist also während der Schwangerschaft von besonderer Brisanz. Zudem scheint es bei Kindern verfrühte pubertäre Veränderungen hervorzurufen. Obwohl das Mykotoxin nur eine geringe akute Toxizität aufweist, die über die tägliche Nahrung eigentlich nicht zu erreichen ist, besteht aufgrund der Östrogenwirkung eine tägliche tolerierbare Höchstmenge. Diese liegt bei 0,2 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Für Getreideerzeugnisse liegt diese bei 50 Mikrogramm und für Babynahrung bei 20 Mikrogramm je Kilogramm.