Trichoderma - Schimmelpilzgattung
Trichoderma – der weltweit häufigste Bodenpilz
Die Schimmelpilzgattung Trichoderma hat eine weltweite Verbreitung und kommt fast in allen Böden vor, besonders in großen Höhen. Pflanzenwurzeln befallen diese Schimmelpilze sehr schnell.
Einige Arten sind Rhizosphären-kompetent. Dies bedeutet, dass sie Wurzeln schon besiedeln können, währen sich diese noch entwickeln.
» Trichoderma-Arten haben auch die Eigenschaft, andere Pilze als Parasiten zu besiedeln oder diese zum Überleben zu zersetzen.
Sie bewachsen auch abgestorbene Pflanzenteile und Holz. Die Mikropilze sind sehr gute Zelluloseverwerter. In der Industrie gewinnt man aus ihnen Enzyme, die in der Papierproduktion, in der Nahrungsmittel- und in der Textilindustrie zum Einsatz kommen. Unterarten sind beispielsweise T. lignorum oder T. harzianum.
Wachstum und Aussehen von Trichoderma
Kolonien von Trichoderma wachsen sehr schnell. Die Textur ist anfangs wollig und wird mit der Zeit kompakter. Das Myzel ist weiß. Wenn die Konidien (Sporen) ausgebildet werden, wird es von blau-grünen oder gelb-grünlichen Pünktchen durchzogen. Manchmal bilden diese auch konzentrische Ringe.
Ohne Licht wächst das Myzel, ohne Sporen auszubilden. Diese werden erst unter Lichteinwirkung produziert. Die Hyphen sind separiert und durchsichtig. An den Konidiophoren (Sporenträger) sitzen flaschenförmige Phialiden, in denen die Konidien sitzen.
T. longibrachiatum und T. viride können auch Chlamydosporen ausbilden, also dickwandige Zellen, in denen die Sporen während ungünstiger Umweltbedingungen überdauern. Die optimale Wachstumstemperatur von Trichoderma liegt bei 20-28 Grad Celsius. Diese Schimmelpilze wachsen dabei noch in einem Temperaturbereich von 0-37 Grad Celsius.
Trichoderma im Haus
Schimmelpilze der Gattung Trichoderma kommen auch in Innenräumen vor, besonders in feuchten Wohnungen. Hier befallen sie zellulosereiches Material wie Papier, Tapeten, Spanplatten und Gipskarton. Sie wachsen aber auch auf Putz, Fliesen und Silikondichtmasse.Auf Nahrungs- und Futtermitteln wie Weizen, Gerste, Hafer, Nüsse, Tomaten oder Kartoffeln konnte man sie ebenso nachweisen. Besonders schnell wächst T. harzianum.
Der Pilz kann innerhalb von 5 Tagen bis zu 10 Zentimeter zulegen. Man findet ihn etwa auf abgestorbenen Pflanzenteilen, auf Getreidekörnern oder Pekanüssen. Nach Wasserschäden findet man ihn häufig auf Papier oder Textilien. Der Schimmel mit der weitesten Verbreitung als Bodenpilz ist T. viride. Als Lebensmittelverderber kann er auf Tomaten, Nüssen oder Zitrusfrüchten sitzen aber auch Speisepilze wie Chamignons befallen.
Gesundheitsgefahren durch Trichoderma
Schimmelpilze der Gattung Trichoderma können Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) bilden wie etwa Trichodermin. Die Belastung durch dieses Gift ist im Vergleich zu anderen Mykotoxine jedoch von geringer Bedeutung. Trichoderma kann in seltenen Fällen Allergien auslösen.
➦ Von diesen sind vor allem Holzarbeiter, Gärtner sowie Arbeiter, die mit Müll und Kompost zu tun haben, betroffen.
Hier gibt es auch Zusammenhänge zur exogen allergischen Alveolitis, einer chronischen Lungenerkrankung. Infektionen durch den Schimmelpilz (Mykosen) treten in seltenen Fällen bei immungeschwächten Menschen auf, so etwa nach Organtransplantationen. In dem Falle kann es zu Entzündungen des Bauchfells (Peritonitis), der Lunge oder der Leber kommen.