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Taupunktscanner — „Spürhunde“ gegen Schimmelbefall

Der Taupunkt und Schimmel stehen in einer sehr engen Wechselbeziehung. Treffen beide häufiger aufeinander, kommt es zu meist hartnäckigem Schimmelbefall in Wohngebäuden.
Ein Taupunktscanner bietet hier zuverlässig Hilfe, da er bereits im Vorfeld schimmelgefährdete Stellen sicher aufspürt und bewährte Gegenmaßnahmen ermöglicht. Wie ein Taupunktscanner oder Taupunktmessgerät funktioniert und was der Taupunkt bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag.


Taupunkt und Schimmel — zwei enge Freunde

Wenn in Wohngebäuden Schimmelsporen und Feuchtigkeit aufeinandertreffen, ist die schrittweise Schimmelbildung vorprogrammiert. Dafür besonders anfällige Stellen sind Wände, Ecken, diverse Nischen und Fensterrahmen.

schimmel-fensteraaDn6dYhD9qupDas ist nicht nur optisch unschön, sondern auch gesundheitsschädlich. Insbesondere Kinder und Erwachsene mit Allergien oder Atemwegserkrankungen sind stärker gefährdet. Zusätzlich bedroht der Schimmelbefall auf längere Sicht die Bausubstanz und Einrichtungsgegenstände.
Es gibt allerdings auch eine gute Nachricht: Schimmel kann sich nur bilden, wenn die Schimmelsporen eine feuchte Stelle finden. Nur dann können sie wachsen und gedeihen. Auf trockenen Wänden, Fensterrahmen oder Decken hingegen hat Schimmel keine Chance.



Genau um dieses Ziel zu erreichen, sind Taupunktmessgeräte wie die leicht bedienbaren Taupunktscanner konzipiert. Mit ihrer Hilfe ist es sehr einfach, potenziell schimmelgefährdete Gebäudestellen zu lokalisieren


Der Taupunkt und die Taupunkttemperatur: anwendergerecht definiert

Der Begriff Taupunkt klingt sehr nach Physik. Er ist aber leicht zu verstehen, zumal Sie tagtäglich unbewusst mit ihm zu tun haben. Bei den Stichworten „Kondenswasser“ und „Bad“ ahnen Sie bereits, worum es geht.

Alltagstauglich formuliert, kann die Raumluft am Taupunkt nach Definition keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Der Taupunkt bezieht sich dabei stets auf die aktuell gemessene Zimmertemperatur. Der alternativ genutzte Begriff Taupunkttemperatur ist nur ein anderes Wort für den Taupunkt.


Beide Fachausdrücke umschreiben mehrere Sachverhalte, die am Beispiel Badezimmer gut erklärbar sind:

   Wenn die relative Luftfeuchte im Bad beispielsweise beim Duschen genau 100 % erreicht, dann ist die vorliegende Raumtemperatur gleichzeitig der Taupunkt.
   Jede hinzukommende Feuchtigkeit passt dann nicht mehr in die Raumluft und wird als Dampf sichtbar.
   An allen Stellen im Bad, die nur geringfügig kälter sind als der Taupunkt, schlägt sich der Wasserdampf als Kondenswasser nieder. Die sichtbarsten Beispiele dafür sind der Spiegel und die Kacheln.
  War das Bad nicht geheizt und daher kälter, kann die Zimmerluft nur deutlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Spiegel und Fliesen beschlagen deshalb viel rascher. „Schuld“ ist auch hier die Wissenschaft, weil die Raumluft bei niedrigerer Temperatur die relative Luftfeuchte von 100 % früher erreicht.
   Wir Menschen können die relative Luftfeuchtigkeit zwar nicht direkt erfassen, spüren sie aber indirekt. Bei Werten in der Nähe von 100 % reden wir im Sommer entsprechend von schwüler, im Winter von feuchter Luft.

Das Prinzip von Luftfeuchte und Schimmelbildung funktioniert in allem Räumen vom Keller bis zum Dachboden, wenn die Raumluft ausreichend feucht ist. Besonders häufig ist das im Winterhalbjahr in meist kühlen Räumen wie in Schlafzimmern der Fall. Hauptursache ist wiederum der temperaturabhängig sinkende Taupunkt.



bp25-taupunktscannerDer Taupunktscanner — Funktionsweise und Nutzen

Ein solcher Scanner ist ein sehr hilfreiches, leicht zu bedienendes Taupunktmessgerät. Die wichtigsten Bauteile sind ein integrierter Feuchtigkeitsmesser für die relative Luftfeuchte und ein Infrarot-Thermometer. Letzteres misst die Raum- sowie über einige Meter hinweg per Rotlichtstrahl die Wandtemperatur an schimmelgefährdeten Stellen. Alle wichtigen Daten wie den Taupunkt an der Wand zeigt dabei ein digitales Display.

Der Nutzen dieser Taupunkt-Messgeräte ist erheblich, da sie rechtzeitig drohenden Schimmelbefall aufspüren. Unabhängige Stellen wie Fachinstitute und Behörden raten Verbrauchern in solchen Fällen, zunächst einfache und preisgünstige Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Schwerpunktmäßig verweisen sie dabei auf richtiges Lüften und Heizen, unter anderem mit folgenden Empfehlungen:

 Bad nach Benutzung auch im Winter etwa 5 bis 15 Minuten lüften.
 Schlafzimmer beim morgendlichen Lüften nicht vergessen.
 Fenster nicht dauerhaft auf Kippstellung halten.
 Heizung in Nebenräumen nicht ganz abstellen (Untergrenze 16 °C).
 Kalte Räume nicht von warmen Räumen aus mitheizen.
 Sitzmöbel und Schränke nicht bündig an die Wand stellen.
 Bei Wandbildern kleine Luftzirkulation zulassen.


Wie Sie den Taupunkt selbst berechnen

Sie möchten wissen, ob Sie die Taupunkttemperatur auch ohne ein Taupunktmessgerät selbst berechnen können? Ja, das geht sogar problemlos. Sie brauchen dazu nur Folgendes:

1.    Ein einfaches digitales Zimmerthermometer, das auch die relative Raumfeuchte anzeigt.
2.    Einen PC, einen Laptop oder ein Smartphone mit Internetzugang.

Die Rechenformel finden Sie auf mehreren Internetseiten mit dem Suchbegriff "Taupunkt berechnen". Dort müssen Sie nur noch die aktuelle Raumtemperatur und die relative Feuchte in die angezeigten Eingabefelder eintippen. Im Ergebnisfenster erscheint dann der berechnete Taupunkt.

Eine Schwachstelle hat die eigene Berechnung jedoch: Da Ihnen nicht die echte Wand-, sondern nur die Raumtemperatur vorliegt, ist das daraus berechnete Ergebnis lediglich ein orientierender Näherungswert. Einen verlässlichen Taupunkt für Schimmel zeigen hingegen nur Geräte an, die auch direkt die Wandtemperatur bestimmen können.


Zum Weiterlesen:

Baustoffwissen: Was ist der „Taupunkt“?

Verbraucherzentrale: Wie Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu vermeiden sind

Umweltbundesamt: Ratgeber "Schimmel im Haus"