Scopulariopsis - Schimmelpilzgattung
Scopulariopsis – der arsenabbauende Schimmelpilz
Die Schimmelpilzgattung Scopulariopsis kommt weltweit sehr häufig in der
Natur vor. Man findet sie im Erdboden, auf Holz, Stroh und Körnern, vor
allem bei Weizen. Einige Arten von Scopulariopsis sind keratinophil;
sie haben also die Fähigkeit, Keratin abzubauen. Da dies die
Grundsubtanz von Haaren, Nägeln und Hornmaterial ist, befallen sie
häufig Zeh- und Fingernägel, Haare, Tierkrallen, Vogelfedern oder
verhornte Hautstellen.
Der Schimmelpilz wurde auch schon aus
Insekten isoliert. Unterarten des Mikropilzes sind beispielsweise S.
brevicaulis oder S. fusca. Unter dem Mikroskop sehen Vertreter von
Scopulariopsis denjenigen der Gattung Penicillium sehr ähnlich. Daher hat man sie früher fälschlicher Weise dieser zugeordnet.

Wachstum und Aussehen von Scopulariopsis
Scopulariopsis hat
kurze Sporenträger (Konidiophore) und viele ringförmige Strukturen. Die
Konidiophore können eine einfache oder eine verzweigte Struktur
aufweisen. Die Sporen (Konidien) sind einzellig und haben eine verkürzte
Basis. Sie werden in Ketten gebildet und können eine weiche oder raue
Außenhaut haben. Kolonien des Schimmelpilzes wachsen eher mäßig schnell.
Die Textur ist körnig bis pudrig. Das Myzel ist anfangs weiß und wird
mit der Zeit hellbraun bis gelbbraun. Es können auch Chlamydosporen
ausgebildet werden. Dies sind dickwandige Dauerformen der Sporen, die
sie zum Überleben bei ungünstigen Umweltbedingungen entwickeln.
Scopulariopsis wächst optimal bei 24 bis 30 Grad Celsius und stellt sein
Wachstum über 37 Grad Celsius ein.
Besondere Eigenschaften von Scopulariopsis
Schimmelpilze der Gattung Scopulariopsis kommen auch in Innenräumen vor. Hier findet man sie etwa auf Futtermitteln, Obst, Pfeffer, Nüssen, Papier, Fleisch, Milch oder Butter. Der Mikropilz mag besonders stickstoffreiche Substrate und befällt daher auch Leder, Wolle, geräuchertes Fleisch oder überreifen Käse. Riecht ein Schimmelkäse nach Ammoniak, ist dies ein Anzeichen für einen Befall. Manche Scopulariopsis-Arten können Arsen verwerten. Im 19. Jahrhundert verwendete man oft die arsenhaltige Farbe „Schweinfurter Grün“. Der Pilz setzte aus dieser das Gas Arsenwasserstoff frei, was für die Bewohner oft tödlich endete. Man machte sich diese Eigenschaft des Schimmelpilzes aber auch zunutze, indem man Proben von Futter- und Nahrungsmitteln gezielt mit diesem infizierte. Entwickelte sich im Kulturgefäß ein leichter Geruch nach Knoblauch, ließ sich so eine Arsenbelastung nachweisen.
Gesundheitsgefahren durch Scopulariopsis
Die
meisten Scopulariopsis-Arten sind wenig pathogen. Manche Arten, wie
beispielsweise S. brevicaulis, können jedoch Infektionen auslösen. Dabei
können Zeh- und Fingernägel (Onychomykosen), Augen (Endophtalmitis,
Keratitis) oder die Nasennebenhöhlen (Sinusitis) betroffen sein. Auch
Erkrankungen der Lunge können sich ergeben sowie tiefe, gummiartige
Geschwüre der Haut. Behandlungen mit Antibiotika sprechen nicht immer
an. Immungeschwächte Menschen können einen besonders schweren Verlauf
der Infektionen entwickeln. Besonders nach Knochenmarkstransplantationen
sind die Sterberaten hoch. Denn es kann im Extremfall zur
Herzbeutelentzündung (Endokarditis) oder Abszessen am Gehirn kommen.
Neben den Infektionen sind auch allergische Reaktionen auf den
Schimmelpilz bekannt.
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