Schimmelbefall Wohnung
Was führt zu Schimmelbefall in der Wohnung?
Schimmelbefall in der Wohnung entsteht meist durch falsches Lüftungs- und Heizverhalten oder bauliche Mängel. Schimmel in der Wohnung führt häufig zu unangenehmen Gerüchen und unschönen Flecken an Wänden und Decken.
Schimmel kann jedoch auch zur Gesundheitsgefahr werden. Schimmelbefall in der Wohnung kann durch einige präventive Maßnahmen vielfach verhindert werden. Mit einfachen Hausmitteln lassen sich bestehende Schimmelherde bekämpfen.
Schimmelbefall in der Wohnung durch falsches Lüften und Heizen
➽ Der häufigste Auslöser für Schimmelbefall in der Wohnung ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Einige Schimmelpilze gedeihen bereits ab einer Luftfeuchtigkeit von 70 %. Die allermeisten Schimmelpilze finden ab einer Luftfeuchtigkeit von 80 % ideale Lebensbedingungen vor. Hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnungen wird zum Beispiel durch zu seltenes oder falsches Lüften, die Freisetzung von Wasserdampf beim Duschen und Kochen und das Trocknen von Wäsche in Wohnräumen hervorgerufen.
Es sollte jedoch auch beachtet werden, dass jeder Erwachsene bereits durch die Atmung täglich 1 – 2 Liter Wasserdampf an die Raumluft abgibt. Schimmelbefall in der Wohnung wird ebenfalls durch zu niedrige Raumtemperaturen bzw. falsches Heizverhalten gefördert. Durch Kondenswasser ständig feucht gehaltene Untergründe fördern Schimmelbefall in Wohnungen.
Schimmelbefall in der Wohnung durch Baumängel
Schimmelbefall kann in Wohnungen auch durch Baumängel wie Wärme- bzw. Kältebrücken, undichte Dächer und schadhafte Außenisolierungen verursacht werden. In Kellern führen fehlende oder beschädigte Feuchtigkeitssperren häufig zu Schimmelbefall. Nicht entdeckte oder unzureichend sanierte Wasserschäden können ebenfalls Schimmelbefall verursachen. Wasserschäden führen teilweise auch zu langanhaltender Feuchtigkeit unter Verkleidungen, Putz, Teppichböden oder Dielen. Dies begünstigt die Bildung von verstecktem Schimmelbefall in Wohnungen.
Wie kann Schimmelbefall in der Wohnung verhindert werden?
☝ Eine effektive präventive Maßnahme gegen Schimmelbefall in der Wohnung ist die Stoßlüftung. Diese sollte 2 – 3 Mal täglich für 5 – 10 Minuten durch weit geöffnete Fenster und/oder Türen erfolgen. Eine Stoßlüftung kann wesentlich effektiver für einen Luftaustausch und die Absenkung der Luftfeuchtigkeit sorgen als zum Beispiel ein leicht gekipptes Fenster. Besonders wichtig ist die Stoßlüftung von Badezimmern nach dem Duschen.
☝ Es empfiehlt sich, Wäsche nicht in Wohnräumen zu trocknen, da dies die Luftfeuchtigkeit stark erhöht. Grundsätzlich sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnungen und Häusern nicht über 65 – 70 % ansteigen. Raumluft mit einer Temperatur von 15 °C kann bis zur Sättigung ca. 11 g Wasser aufnehmen. Bei 20 °C wird die Sättigung erst bei ca. 17 g erreicht [1]. Damit sich in einzelnen Räumen kein Kondenswasser bildet, empfiehlt es sich alle Räume gleichmäßig zu heizen. Dabei sollte eine Temperatur von 19 °C in Wohnräumen möglichst nicht unterschritten werden.
☝ Zur Verbesserung der Luftzirkulation hinter und unter großen Möbeln, werden diese am besten mit 10 cm Abstand zur Wand und auf Füßen aufgestellt. Um Schimmelbefall in der Wohnung durch Baumängel zu verhindern, müssen defekte Isolierungen, undichte Dächer und Wasserschäden professionell saniert werden.
Vorhandenen Schimmelbefall in Wohnungen bekämpfen
Neben Schimmelspray ist ein gutes Mittel gegen Schimmelbefall in Wohnungen und Häusern 70-prozentiger Alkohol. Auch Spiritus oder eine 30-prozentige Wasserstoffperoxidlösung können gegen Schimmelherde in der Wohnung verwendet werden. Die Flüssigkeiten werden am besten mit einem Lappen gründlich auf die Schimmelflächen aufgetragen. Übersteigt der Schimmelbefall eine Fläche von ca. 0,5 m², sollte der Schimmel in der Wohnung wegen der Gesundheitsgefahren bei der Entfernung möglichst von einem Fachmann beseitigt werden.
Schimmelbefall in der Wohnung – welche Gesundheitsgefahren drohen?
Schimmelbefall führt zur Freisetzung von Schimmelpilzsporen in der Wohnung. Schimmelpilzsporen können unter anderem Allergien, Atemwegs-, Haut- und Augenreizungen sowie Asthma und Neurodermitis auslösen. Viele Schimmelpilze wie Schwarzschimmel der Art Aspergillus niger setzen außerdem gesundheitsschädliche Mykotoxine frei, die Leber, Lunge und Nieren schädigen können. Bei erhöhten Belastungen mit einigen Mykotoxinen steigt auch das Krebsrisiko [2]. Eine verstärkte Freisetzung von Schimmelpilzsporen und Mykotoxinen droht bei Sanierungsarbeiten. Deshalb sollten bei der Sanierung von Schimmelbefall in der Wohnung immer Handschuhe, Mundschutz und Schutzbrille getragen werden. Immungeschwächte Menschen und Kleinkinder sind durch Schimmel besonders gefährdet.
Referenzen:
[1] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz, „Luftfeuchtigkeit im Haus messen“
[2] Niedersächsisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, „Mykotoxine“