Schimmel Labor
Die Höhe einer Belastung mit Schimmel in der Innenraumluft kann nur im Labor zuverlässig bestimmt werden. Auch bei sichtbaren Schimmelherden kann die Schimmelart nicht allein durch optische Merkmale erkannt werden. Schimmel wird im Labor unter anderem durch die Auswertung von Passiv- oder Abklatschproben bestimmt. Die Probenentnahme können Sie bequem mit einfachen Test-Kits vornehmen.
Untersuchung von Schimmel im Labor – wann kann eine professionelle Analyse sinnvoll sein?
Schimmel bzw. Schimmelpilzsporen in einem Labor analysieren zu lassen, kann für Sie zum Beispiel bei typischen Gerüchen nach Schimmel sinnvoll sein. Vielfach werden diese Gerüche zwar von Schimmel verursacht; allerdings können auch andere Mikroorganismen wie Bakterien ähnliche Gerüche freisetzen.
➥ Ein Labor kann über die Auswertung von freigesetzten Schimmelsporen ebenfalls Hinweise zu verstecktem Schimmel hinter zum Beispiel Schränken oder Verkleidungen geben.
➥ Durch eine professionelle Schimmelpilzanalyse erfahren Sie, ob zum Beispiel von sichtbarem Schimmel im Keller oder Badezimmer erhöhte Risiken ausgehen. Auch über die Gesamtbelastung der Raumluft mit Sporen von Schimmel kann eine Analyse in einem Labor Auskunft geben. Grundsätzlich sollten Schimmelgerüche und Schimmelherde in Innenräumen von Ihnen nicht einfach hingenommen werden, da Schimmel zum Beispiel Allergien, Atemwegsbeschwerden, Hautreizungen und Asthma auslösen kann.
Welche Arten von Schimmel können in einem Labor identifiziert werden?
Ein professionelles Labor kann verschiedenste Arten von Schimmel bestimmen. Dies ist wichtig, um das Gefahrenpotenzial des Schimmels in Ihren Innenräumen einschätzen zu können und eine gezielte Bekämpfung zu ermöglichen. Labore können unter anderem Schimmel der Gattung Aspergillus (Gießkannenschimmel) identifizieren. Die Gattung Aspergillus umfasst zum Beispiel die besonders gefährlichen Schimmelpilzarten A. Flavus, A. glaucus und A. niger (Schwarzschimmel). Diese Schimmelpilze setzen oft toxische Mykotoxine frei, die unter anderem Nierenschäden und Leberkrebs verursachen können.1
Auch Schimmel der Gattung Chaetomium werden von einem spezialisierten Labor sicher bestimmt. Zu dieser Gattung gehören unter anderem die Arten C. globosum und C. murorum, die sich auf feuchten Wänden oft als schwarzer Schimmel zeigen. C. globosum und C. murorum können sich auch von Cellulose ernähren. Dies macht die Schimmelpilze besonders in Bibliotheken zu gefährlichen Schädlingen. Zu weiteren im Labor bestimmbaren Schimmelgattungen gehören zum Beispiel: Alternaria, Eurotium, Botrytis und Absidia.
Wie läuft eine Untersuchung von Schimmel im Labor ab?
➥ Von Ihnen eingeschickte Proben mit Schimmel bzw. Schimmelpilzsporen werden im Labor zuerst bei 20 °C bebrütet. Durch die Bebrütung wächst der Schimmel im Labor zu deutlich sichtbaren Kolonien heran. Die Größe der Kolonien nach einem genau definierten Zeitraum gibt Hinweise auf die Höhe der Schimmelpilzbelastung.
➥ Durch die Wachstumsgeschwindigkeit der Kolonien können außerdem erste Rückschlüsse auf die Schimmelpilzgattung und Art gezogen werden. Nach einigen Tagen bildet Schimmel meist eine spezifische Färbung und Form aus.
➥ Auch die von den Schimmelkulturen gebildeten Sporen geben Experten bei mikroskopischen Untersuchungen wichtige Hinweise zur Art des Schimmels, da jede Art von Schimmel Sporen mit spezifischen Merkmalen bildet.
➥ Nach Auswertung der Proben erhalten Sie vom Labor eine detaillierte und leicht verständliche Auswertung. Diese gibt unter andere Auskunft über die gefundenen Schimmelarten, ihr Gefährdungspotenzial und die Höhe der Belastung.
Zum Weiterlesen:
1 Universität München, „Umweltmedizinische Bedeutung von Schimmel und Feuchte im Innenraum“