Phoma - Schimmelpilzgattung
Phoma – der pinke Schimmelpilz
Die Schimmelpilzgattung Phoma gehört zu den Schwärzepilzen (Dematiaceae). Sie kommt weltweit im Erdboden und als parasitärer Organismus auf Wild- und Nutzpflanzen vor. So befällt sie etwa Sellerie, Tomaten oder Paprika. Bei gelagerten Kartoffeln kann sie zur Trockenfäule führen. In Mitteleuropa löst Phoma, vor allem P. betae, auch verschiedene Krankheiten an Zuckerrüben aus. Bei der Blattfleckenkrankheit verhindert der Schimmelpilz die Photosynthese in den Blättern.
Beim Wurzelbrand wird die Nährstoffverbindung aus dem Boden unterbunden. P. lingam löst Wurzelhals- und Stängelfäule beim Winterraps aus. Häufige Niederschläge und Temperaturen um die 15 Grad Celsius begünstigen die Voraussetzungen für einen Befall. Die Infektionsquelle sind oftmals alte Rapsflächen oder befallene Unkräuter.
Wachstum von Phoma
Obwohl Phoma zu den Schwärzepilzen gehört, bilden sie ihre Konidien (Sporen) nicht in schlauchförmigen Konidienträgern aus, wie es die meisten Vertreter der Dematiaceae tun. Phoma trägt seine Sporen in kugelförmigen Fruchtkörpern, den sogenannten Pyknidien. Diese sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Jedes Konidium hat dabei für gewöhnlich zwei ölige Feinsttröpfchen in seinem Innern. Die meisten Unterarten des Schimmelpilzes wachsen sehr schnell. Das Myzel ist flach und breitet sich weit aus. Es hat eine pudrige bis samtige Textur. Zu Beginn ist es weiß und wird später olivgrün, eventuell mit einigen pinken Stellen. Einige Arten, wie etwa P. cruris-hominis oder P. herbarum, produzieren eine rot-pinke bis gelb-braune Pigmentierung.
Phoma im Haus
Arten der Gattung Phoma kommen auch häufig als Schimmel in der Wohnung vor. Hier wachsen sie vor allem auf feuchten Oberflächen. An feuchten Wänden in Küche und Bad können durch den Befall pinke Flecken entstehen, die in wenigen Tagen einen Durchmesser von mehreren Zentimetern erreichen. Der Schimmelpilz wächst auch auf Butter, Farbe oder Gummi. Er kann, wie Acremonium, Fusarium oder Penicillium auch, Dichtungsmaterialien wie Polysulfid-, Silikon oder Polyurethan-Polymere abbauen. Diese kommen beispielsweise in Fensterdichtmasse zum Einsatz. Ein Befall wurde auch schon auf leinölhaltiger Farbe und in Öl- oder Emulsionsfarbe nachgewiesen. Dabei werden Farben mit Erdpigmenten eher angegriffen.
Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Phoma
Phoma-Arten haben ein hohes allergenes Potential. Während in Mitteleuropa vor allem Arten wie Alternaria alternata, Cladosporium herbarum oder Penicillium chrysogenum unter den Schimmelpilzen für allergische Reaktionen verantwortlich sind, sorgt Phoma vorwiegend in Amerika für gesundheitliche Beschwerden. Oftmals tritt eine Phoma-Allergie gemeinsam mit einer Alternaria-Allergie auf. Als Krankheitserreger für den Menschen spielt der Mikropilz eine untergeordnete Rolle. Bei immungeschwächten Personen kann es durch ihn zu Hautinfektionen kommen. Bei diesen Phaeohyphomykosen kommt es dann zu schwarzen Hautverfärbungen. In problematisch verlaufenden Fällen kann sich die Infektion auf die inneren Organe ausweiten. Einige Arten des Pilzes bilden Mykotoxine wie die Tenuazonsäure. In Südafrika wird diese etwa in Verbindung mit Onyalai, einer bestimmten Blutkrankheit, gebracht.