Neurospora - Schimmelpilzgattung
Neurospora ist eine Schimmelpilzgattung, die Pflanzenkrankheiten vor allem an Gehölzen verursacht. In der Folge treten Fruchtfäule, Braunfäule, Blattflecken oder Zweigsterben auf. In der Natur findet man den Schimmelpilz häufig auf verbrannter Erde und verkohlten Pflanzenteilen. In Gebäuden fühlen sie sich vor allem dort wohl, wo es feucht und warm ist.
Man kennt Neurospora auch als den roten Brotschimmel, da er in früheren Zeiten mit seinem schnellen Wachstum und dem orange-roten Myzel besonders in Backstuben große Schäden anrichtete. Der Mikropilz gehört in der Wissenschaft zu den Schimmelpilzen, die von Forschern aus Ökologie, Genetik und Evolutionsforschung am gründlichsten untersucht wurden.
Aussehen und Wachstum von Neurospora
Neurospora gehört zu den sogenannten Schlauchpilzen (Ascomycetes). Diese tragen ihre Sporen in den schlauchförmigen Asci. Übersetzt bedeutet der Name Neurospora „Nerven- Spore“. Das kommt daher, dass die längsverlaufenden Streifen auf den Sporen an das Neuraxon einer Nervenzelle erinnern. Mit etwa 10 Zentimetern pro Tag ist es eine der am schnellsten wachsenden Schimmelpilzgattungen. Die Unterart N. crassa, deren Genom mittlerweile komplett entschlüsselt ist, ist die einzige Art dieser Gattung, die kein wolliges Myzel ausbildet, sondern eine hefeartige, schleimige Konsistenz hat. Die Hyphen haben keine Trennwände, sodass eine Kolonie im Grunde eine einzige Zelle mit vielen Zellkernen ist.
Neurospora im Haushalt
Schimmelpilze der Gattung Neurospora findet man häufig in Innenräumen. Sie treten beispielsweise als Lebensmittelverderber auf feuchtem oder schlecht durchgebackenem Brot, aber auch in Mehl, Getreide, Fleisch und Früchten in Erscheinung. Da sie Cellulose abbauen, wurden sie auch auf Papier, Kartonage und Tapeten nachgewiesen. Oftmals kommt der Schimmelpilz an Stellen vor, wo die Außenwand kalt und der Untergrund feucht ist, da sich hier besonders häufig Kondensat bildet. Beliebte Aufenthaltsorte sind auch Luftbefeuchter an Heizkörpern. Man findet den Mikropilz auch in Futtermitteln und Silage. Neben den typischen rötlichen Flecken erkennt man einen Befall auch an einem muffigen, erdigen Geruch.
Allergien und Asthma durch Neurospora
Beim Einatmen von Neurospora kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Da er früher gehäuft in Backstuben anzutreffen war, nennt man das Asthma, das dieser Schimmelpilz hervorruft, auch Bäcker-Asthma. Häufig verwechselte man es früher mit einer Mehlstauballergie.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Neurospora betreffen aber nicht nur die Atemwege. Die Sporen können auch Hautekzeme auslösen. Da sie ganzjährig und fast überall in der Umgebungsluft vorkommen, kann man sich ihnen nicht wirklich entziehen. In dem Fall bleibt als Therapie oftmals nur die Desensibilisierung durch den Allergologen. Infektionen durch den Pilz, auch Mykosen genannt, wurden bei dieser Gattung bisher nicht beschrieben. Es sind auch keine Schimmelpilzgifte, sogenannte Mykotoxine, dieser Gattung bekannt.