Hygrometer
Luftfeuchtigkeit messen mit Hygrometer
Kennen Sie dieses unangenehme Gefühl, wenn Sie einen muffig riechenden Raum betreten? Das ist wohl noch ein Überbleibsel unserer Instinkte. In manchen schlecht durchlüfteten Räumen bilden sich aufgrund von zu hoher Luftfeuchtigkeit Schimmelpilze, die diesen charakteristischen „Keller-Geruch“ erzeugen. Wer die Luftfeuchtigkeit in seinen Räumen mit einem einfachen Hygrometer kontrolliert, kann diesem ungesunden Raumklima wirkungsvoll vorbeugen.
Was ist ein Hygrometer?
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Feuchtigkeitsmessgerät“. Heutzutage sind viele unterschiedliche Raumluftfeuchtigkeitsmesser auf dem Markt. Ob preisgünstig oder im oberen Preissegment angesiedelt – alle haben eines gemeinsam. Sie messen die relative Luftfeuchtigkeit in einem geschlossenen Raum. Es gibt auch noch die sogenannte „absolute Luftfeuchtigkeit“. Hier erfahren Sie, worin sich diese beiden Werte unterscheiden:
Relative und absolute Luftfeuchtigkeit
Die relative Luftfeuchte beziffert den Sättigungsgrad der Raumluft mit Wasserdampf in Prozent. Relativ steht dafür, dass der Wert im Verhältnis zur Sättigung der Luft mit 100 % Wasserdampf angegeben wird. Je nach Temperatur kann die Luft mehr oder weniger Wasser aufnehmen. Enthält ein Raum mehr Wasserdampf als die in ihm enthaltene Luft bei der aktuellen Temperatur aufnehmen kann, entsteht Kondenswasser. Deshalb laufen beim Duschen häufig die Fensterscheiben an.
Absolute Luftfeuchtigkeit wird in Gramm gemessen und bezieht sich auf den Wassergehalt der Luft von einem Kubikmeter Rauminhalt bei einer bestimmten Temperatur. Hier ein Beispiel:
✅ Luft von 5°C hat bei 7g / m³ absoluter Feuchte eine relative Feuchte von 100 %
✅ Luft von 30 °C hat bei 7g / m³ absoluter Feuchte eine relative Feuchte von etwa 25 %
Verschiedene Formen zeitgemäßer Luftfeuchtigkeitsmesser
Analoge Hygrometer
Die meisten Hygrometer funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft wirkt auf die Länge einer Faser ein, die einen entsprechenden Ausschlag auf einer Skala erzeugt. Ursprünglich benutzte man zum Luftfeuchtigkeit messen ein Frauenhaar – weil das Haar von Frauen besonders sensibel auf Feuchtigkeit reagiert. Da ein Haar aus organischer Substanz besteht, die sich zwangsläufig mit der Zeit verändert, verwendet man heute zum Luftfeuchtigkeit messen synthetische Fasern mit denselben Eigenschaften.
Diese sogenannten „analogen Absorptionshygrometer“ basieren auf dem Prinzip, dass sich der Indikator (ein Haar oder eine synthetische Faser) bei geringer Raumfeuchtigkeit zusammenzieht. Bei größerer Luftfeuchte dehnt er sich aus. Die Messwerte der analogen Hygrometer sind auch heute noch absolut zuverlässig, selbst wenn sie auf einem so einfachen physikalischen Prinzip beruhen.
Digitale Hygrometer
Elektronische oder digitale Messgeräte zur Bestimmung der Raumluftfeuchtigkeit messen bei Modellen mit einem Kondensator die Veränderung der elektrischen Kapazität in Bezug zum Wassergehalt der Luft. Andere Modelle messen die Veränderung des elektrischen Widerstands in Abhängigkeit von der Luftfeuchte.
☝ Was die Genauigkeit der Messwerte angeht, sind analoge und digitale Thermohygrometer derselben Qualitätsstufe einander ebenbürtig. Der Unterschied liegt hauptsächlich im Einkaufspreis: Digitale Luftfeuchtigkeitsmesser sind aufwändiger in der Herstellung und kosten entsprechend mehr.
Wozu braucht man ein Thermohygrometer?
Mit einem Raumlufthygrometer lässt sich feststellen, wie gut das Wohnklima in Ihren Innenräumen ist. Da die Raumfeuchtigkeit unmittelbar mit der Raumtemperatur zusammenhängt, ist ein Mechanismus mit integriertem Thermometer sinnvoll. Besonders praktisch sind Raumlufthygrometer, auf denen einzelne Bereiche durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet sind. So brauchen Sie nicht lange über die Messwerte nachzudenken. Sie sehen dann auf einen Blick, ob Ihr Raumklima aktuell im grünen Bereich liegt oder ob Sie etwas unternehmen sollten, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen oder zu senken.
Welche Luftfeuchtigkeit sollte ein Innenraum haben?
Es gibt keinen Standardwert für ein gesundes Wohnklima. Allerdings gilt es als erwiesen, dass Luftfeuchtigkeit von mehr als 80 % ein optimales Klima für die Vermehrung von Schimmelpilzen schafft. Bei vielen Menschen produzieren Pilzsporen Allergien bis hin zum Asthma. Mykotoxine verschiedener Schimmelpilzarten können sogar lebensgefährliche Vergiftungen auslösen, wenn sie beim Atmen oder durch Verzehr in den Organismus gelangen.
Von daher liest man häufig die Empfehlung, dass die Raumluftfeuchte 65 % keinesfalls überschreiten solle.
Aber auch zu trockene Luft kann schädlich sein. Sie reizt Haut und Atemwege und kann zu chronischen Atemwegserkrankungen beitragen. Mit einem einfachen Gerät zum Luftfeuchtigkeit messen brauchen Sie sich um den Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Raumluft keine Gedanken mehr zu machen. Sobald Sie feststellen, dass die Raumfeuchte nicht mehr im grünen Bereich liegt, ergreifen Sie einfache Gegenmaßnahmen.
Tipps zur Verbesserung des Raumklimas
Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in Ihren Wohnräumen regulieren. Wenn die Luft in Ihren Räumen durch vieles Heizen im Winter zu trocken geworden ist, lässt sich das auf verschiedene Weise beheben:
➥ weniger stark heizen
➥ Luftbefeuchter einsetzen
➥ feuchte Handtücher über die Heizung legen
Bei zu feuchter Luft ist Stoßlüften die Maßnahme Nummer eins. Nach dem Kochen oder Duschen ist ein Luftaustausch in den entsprechenden Räumen ein Muss. Hier unsere Tipps, um Luftfeuchtigkeit zu verringern:
➥ mindestens morgens und abends 5 bis 10 Minuten mit weit geöffnetem Fenster lüften
➥ Wasserdampf immer durch Lüften oder über eine mechanische Lüftung abführen (z.B. beim Kochen, Duschen, Wäschetrocknen)
➥ Luftentfeuchter verwenden
➥ Wäsche nicht in der Wohnung trocknen
➥ Notwendigkeit und Menge von Zimmerbrunnen und/oder -pflanzen überdenken
☝ Sie werden feststellen, dass ein optimales Wohnklima starke Auswirkungen auf Ihr Allgemeinbefinden haben kann. Vielleicht werden Sie weniger anfällig für Erkältungen und fühlen sich zu Hause einfach viel wohler.