Fusarium - Schimmelpilzgattung
Fusarium ist eine Schimmelpilzgattung mit über 20 Unterarten. Die meisten von ihnen sind pflanzenschädigende (phytopathogene) Parasiten. So infiziert F. solani bevorzugt Kartoffeln, F. sambucinum wächst auf Holunder und F. poae befällt Gräser. Viele Fusarium-Arten findet man auf Kulturpflanzen wie Getreide. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schimmelpilzen, die ihre Sporen über die Luft verbreiten, werden die Sporen von Fusarium von Tieren verteilt.
Zu diesem Zweck befinden sich die Sporen in sogenannten Sporodochien, die von einer klebrigen Flüssigkeit umgeben sind und so an Tierhaaren und Vogelfedern haften bleiben. Ein positiver Nutzen des Schimmelpilzes ist die biotechnologische Produktion von F. sambucinum im industriellen Maßstab als Fleischersatz und Futtermittel unter dem Namen „Quorn“.
Wachstum und Erscheinungsform von Fusarium
Fusarium wächst sehr schnell mit Ausnahme von F. dimerum. Fast alle Schimmelpilze brauchen Sauerstoff zum Wachsen. Manche Fusarium-Arten können auch unter Luftabschluss überleben, so zum Beispiel F. oxysporum. Obwohl die Sporen nicht durch Farbstoffeinlagerungen vor UV-Strahlung geschützt sind, kommen sie fast überall in der Umwelt vor. Die Kolonien bilden ein wolliges, flaches Myzel. Dieses kann verschiedene Farben ausbilden, so zum Beispiel Weiß, Hellbraun, Lachsfarben, Gelb, Rot, Rosa oder Pink. Das Skletorium, also die dicht verflochtene Dauerform des Myzels, die sich unter ungünstigen Wachstumsbedingungen zum Überdauern ausbildet, ist meist dunkelblau. Verschiedene Arten bilden unter ungünstigen Umweltbedingungen auch eine Dauerform der Sporen aus, die Chlamydosporen. Zu diesen Arten gehören etwa F. chlamydospora, F. napiforme oder F. solani.
Fusarium im Haushalt
Schimmelpilze der Gattung Fusarium können auf diversen Untergründen wachsen und können im Haus an vielen verschiedenen Stellen vorkommen. So findet man sie etwa auf Lebensmitteln, Futtermitteln, Anstrichen, Tapeten und Textilien. Unter den Lebensmitteln findet man sie besonders häufig auf Mais- und Weizenprodukten. Man hat sie sogar in Ölen und Kühlschmierstoffen nachgewiesen. Die Schimmelpilze sind oft Bestandteil des sogenannten Wandschimmels. Besonders wohl scheinen sie sich auch in Abflüssen zu fühlen. Hier hat man sie innerhalb einer Untersuchung in 60 Prozent der Fälle vorgefunden. Dabei wurden in unterschiedlichen Gebäuden Proben entnommen, von Wohnhäusern bis hin zu Bürogebäuden.
Gesundheitsgefahren durch Fusarium
Von Fusarium gehen unterschiedliche Risiken für die Gesundheit aus. So können die Sporen etwa Allergien auslösen. In der Vergangenheit wurde ein Zusammenhang zwischen einer Fusarium-Infektion des Auges und dem Tragen von Kontaktlinsen festgestellt. Eine Kontamination kam sehr wahrscheinlich durch Spritzwasser aus den Ausgüssen zustande. Sonstige Infektionen durch den Schimmelpilz werden hauptsächlich bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem ausgelöst. So gehört Fusarium zu den sogenannten nosokomialen (auf das Krankenhaus bezogen) Krankheitserregern. Eine besondere Gefahr geht durch die Mykotoxine des Pilzes aus. So entstehen beispielsweise Trichothecene. Bei Aufnahme durch befallene Lebensmittel führen sie zu einer Erkrankung des Magen-Darm-Traktes mit Erbrechen und Durchfall. Das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON) kann sogar zu Nierenversagen führen. Wegen des häufigen Vorkommens in Lebensmittel bestehen in der EU Grenzwerte für Fusarium.