Acremonium - Schimmelpilzgattung
Zur Schimmelpilzgattung Acremonium gehören Unterarten wie A. strictum, A. kiliense oder A. murorum. Die fadenförmigen Mikropilze kommen weltweit vor und existieren an Land sowie im Wasser. Meist findet man sie auf abgestorbenem pflanzlichen Material, auf Lebensmitteln, im Erdboden oder auf Baumaterial. Die Schimmelpilze können aber auch auf anderen Pilzen leben, wie beispielsweise auf dem Zinnoberroten Pustelpilz (Nectria cinnabarina). Häufig breiten sie sich in Innenräumen nach Feuchtigkeitsschäden aus.
Acremonium wird zu den imperfekten Pilzen (Deuteromycetes) gezählt. Diese vermehren sich über asexuell gebildete Sporen (Konidien). Je nach Unterart können die Konidien gerade oder sichelförmig ausgebildet sein. Acremonium verfügt über glasige, sehr feine und gefächerte Hyphe.
Wachstumsbedingungen von Acremonium
Schimmelpilze der Gattung Acremonium wachsen in angelegten Kulturen mäßig schnell und reifen innerhalb von fünf Tagen. In Labors reifen sie etwa bei 25 Grad Celsius heran. Einzelne Arten wachsen nicht mehr ab 37 Grad Celsius. Die Textur der angelegten Kultur ist recht kompakt, samtig und dabei ohne Härchen. Manchmal wirkt sie eher pudrig. Die Farbe der herangezogenen Schimmelpilze reicht von Weiß über Grau bis hin zu Pink. Ideale Wachstumsbedingungen findet der Mikropilz auf abgestorbenen pflanzlichen Organismen. Sie kommen in Innenräumen oft auf Holzbaustoffen, Papier oder Tapeten vor.
Schimmelpilz Acremonium in der Wohnung
Arten des Schimmelpilzes Acremonium wachsen in Gebäuden besonders nach einem Wasserschaden. Dann treten sie vor allem im Bodenbereich und im Mauerwerk auf. Ihr Vorkommen kann so ein Hinweis auf Baumängel sein. Nach frischen Wasserschäden bilden sie ein weißes, wolliges Myzel, welches dem des Schimmelpilzes Chaetomium globosum ähnelt. So kommt es häufig zu Verwechslungen. Neben abgestorbenen Pflanzenteilen zersetzt Acremonium in der Wohnung auch gern Zellulose, Wandbeläge sowie organische Baustoffe. Vertreter dieser Gattung wachsen sogar auf Kunststoffen. Auch an der Fäulnis von Lebensmitteln können sie beteiligt sein. In dem Fall können sie Antibiotika (Cephalosporine) bilden.
Gesundheitsgefahr durch Acremonium
Die Schimmelpilzgattung Acremonium bildet besondere Mykotoxine, die sogenannten Trichothecene. Sie können durch Aufnahme befallener Nahrungsmittel Erbrechen und Durchfall und bei Kontakt Hautreaktionen hervorrufen. Die Mikropilze können nicht nur eine allergische Entzündung der Lunge, sondern auch eine Schimmelpilzinfektionen (Mykosen) verursachen. Drei Unterarten werden in dem Zusammenhang besonders hervorgehoben: A. falciforme, A. kiliense und A. recifei. Von der von ihnen hervorgerufenen Mykose sind oft die Fingernägel, die Augen oder die Gehörgänge betroffen. Auch Fußinfektionen mit Schwellungen und Läsionen können durch die Schimmelpilze hervorgerufen werden. Bei immungeschwächten Menschen können sogar Infektionen des Herzbeutels, des Bauchfells oder der Knochenhaut vorkommen. Auch Fälle von Gehirnhautentzündung sind bekannt geworden.